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New York, 29.1. 99
Gisela ist extra nach New York geflogen, um auszuprobieren, ob der
Auslandszugang von T-Online mit unserem ThinkPad tatsächlich
funktioniert.
Und siehe da: nach anfänglichen Schwierigkeiten klappte es
vorzüglich, über eine der lokalen Nummern ins
Internet zu
gelangen und über T-Online die mails zu versenden. Das stimmt
uns
optimistisch, trotzdem werden wir uns vorsichtshalber in Australien bei
Ozemail ebenfalls ein Account besorgen. Man
kann ja nie wissen. Ausserdem hat Gisela in New York auch gleich gutes
Wetter
bei unserer Übersetzerin gemacht. Dominique lebt
nämlich dort
und wird dafür sorgen, dass während des Fluges alle
Tagebucheintragungen umgehend in englisch nachzulesen sind.
Hamburg, 26. 1. 99
Heute ist die 'Berlin Express' in Hamburg losgesegelt. Mit an Bord ein
kleiner 20-Fuß-Container mit unseren Fliegern. Es ist schon
ein
komisches Gefühl, daß die Fluggeräte, die
uns
demnächst sicher über fast 5.000 Kilometer tragen
müssen, nun in der dunklen Stahlkiste über die
Weltmeere
schaukeln. Na ja, in vier Wochen sind sie da und warten schon auf uns,
wenn wir am 1. März ankommen.
Bremen,
24. 1. 99
Endlich ist der Flight Planner eingetroffen.
Gisela hat sich sofort an den Thinkpad
gemacht. Nach der Installation ist sie schon mal die gesamte Strecke
abgeflogen. Danach werden wir 667 Liter Benzin pro Flieger verbrauchen
und 4.700 Kilometer zurücklegen. Aber das sind nur
vorläufige
Zahlen, denn wer weiß, ob uns down under der Wind schiebt
oder
bremst. Auf jeden Fall ist das Programm sehr hilfreich. Man hat - ohne
mit Bleistift, Zirkel und Winkelmesser zu arbeiten, alle
Möglichkeiten der Streckenplanung und Berechnung.
Bremen, 19. 1. 99
Heute haben wir Abschied genommen von unseren beiden Maschinen. Auf dem
Gelände der Firma E.H. Harms in Bremerhaven wurden sie
sorgfältig in einem 20-Fuß-Container verstaut. Alles
passte so gerade eben. Probleme gab es noch mal mit dem Zoll. Der
musste die Ausfuhrpapiere überprüfen und wir fanden
die
Werknummer nicht. Erst ein Anruf beim Hersteller Mainair in Manchester
brachte Klarheit. Die Nummer stehen - kaum zu entdecken - im
Metallträger über dem Benzinhahn.
Bremen, 17. 1. 99
Haben wir auch wirklich nichts vergessen? Das war die ständige
Frage von Gisela, denn wir haben jetzt die Flieger abgerüstet
und
alle Gerätschaften, so weit sie entbehrlich waren, in den
Trikes
verstaut. Wir sind zuversichtlich, in Australien auf irgend eine Weise
immer ein Dach über dem Kopf zu finden.
Bremen, 15. 1.99
Ein Carnet muss her, damit es keine Schwierigkeiten bei der
Einfuhr in Australien gibt. Andere Piloten haben schon beachtliche
Summen als Sicherheitsleistung hinterlegen müssen. Das soll
uns
nicht passieren, obwohl mir der australische Zoll per Mail versichert
hat, daß uns keine Probleme erwarten, gehen wir auf Nummer
Sicher. Also Antrag bei der Handelskammer holen, ausfüllen,
unterschreiben lassen, zur Handelskammer zurück, einen Tag
warten,
110 Mark bezahlen und endlich ist das ATA-Carnet fertig.
Bremen, 10. 1. 99
Noch einmal fliegen. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt starten
Gisela und ich noch einmal von unserem Heimatflugplatz Weser-Wümme
zu einem knapp einstündigen Flug. Mit uns startet ein Ballon
und
wir machen in der Luft noch einige Fotos. Ein gutes Gefühl,
noch
einmal den Motor sauber schnurren zu hören.Danach die letzte
Reinigung.
Bremen, 3. 1. 99
Endlich ist das Wetter wieder fliegbar. Wir holen die beiden Trikes aus
der Halle und ab in die Luft. Wegen des Wetters war viel zu lange
Flugpause. Alles funktioniert tadellos. Nach der Landung beginnen wir,
unser Werkzeug zu sortieren, die Erdanker klar zu machen und alles, was
mit auf die große Reise soll, bereit zu legen.
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