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Eigentlich ist alles eine Sache des timings. Als wir heute mit reichlich Verspätung an der vorletzten Kreuzung standen, um in Richtung Flugplatz Serpentine abzubiegen, kam genau aus der anderen Richtung der Truck mit unseren Fliegern. Wenn das kein gutes Zeichen ist. Der Truck-Fahrer wollte eigentlich nur schnell abladen und morgen wiederkommen, um wieder aufzuladen. Wir haben ihn überredet, die viertel Stunde zu warten, denn länger dauerte es nicht, um unsere unversehrten Trikes und die beiden Flächen herauszuholen. Alles ging ruckzuck.
Das kann man vom internationalen Internet-Zugang der Telekom nicht gerade sagen. Nach drei Anläufen war es uns gestern abend gelungen, unsere Emails abzuholen, aber als wir später unseren ersten Bericht losschicken wollten, verlangte die Maschine ständig unser Paßwort. Da saßen wir nun und waren mit unserem Latein ziemlich am Ende. Beim Hotel um die Ecke befindet sich zum Glück ein Internet-Cafe. Von dort ist es uns dann gelungen, die Daten auf die Reise zuschicken. Nun soll Garry,unser guter Geist in Melbourne versuchen, uns einen Account bei OzMail, einem Australischen Provider zu besorgen. Auch nicht einfach, denn vom Inernet-Cafe aus und mit einem Anruf vom Mobiltelefon aus ließ sich nichts machen.
Zurück nach Serpentine. Der Platz liegt eine knappe Autostunde südlich von Perth. Wir kamen an einigen Gärtnereien, Reiterhöfen und Rinderfarmen vorbei. Aber so richtig bewohnt ist die Gegend nicht. Der Platz hat eine 1.200 Meter lange Asphalt-Bahn und zwischen den Bäumen stehen jede Menge Hangars. Am vergangenen Wochenende war dort ein kleiner Flugtag mit Fly in und etlichen tausend Besucher. Aber es sieht schon wieder total aufgeräumt aus. Wie fast an jedem Flugplatz gibt es auch hier die typischen Flieger-Renter. Männer, die nach der Pensionierung erst so richtig Zeit fürs Hobby haben. Ian ist einer von Ihnen. Er hat sich zusammen mit einem Freund vorgenommen, eine Cessna 172 neu zu lackieren. Ian hat uns zum Tee eingeladen und wenn wir morgen auf dem Platz übernachten, wollen er und seine Frau mit uns ein Barbecue machen.
Heute hat uns Dennis Gorton nach Serpentine begleitet und uns ein paar Instruktionen gegeben, wie wir uns im Australischen Luftraum zu bewegen haben. Er hatte nicht besonders viel Zeit, denn seine Frau hat heute Geburtstag. Es schien, als sei das Dennis gestern erst siedend heiß eingefallen. Die aktuellen Fliegerkarten hatten wir uns auf dem Weg nach Serpentine schon in Jandakot besorgt. Jandakot ist die Heimat der Motorflieger aus dem Großraum Perth. Jede Menge Flugschulen, Flugzeugwerften, Maintanace-Firmen und alles, was sonst noch zur Fliegerei gehört.
Schade, daß wir morgen schon Perth verlassen, denn die Stadt hat Charme. Im Kneipenviertel gibt es über 50 Restaurants Tür an Tür. Gefährliches Pflaster für übergewichtige UL-Flieger (sagt Gisela). Keine Körperwitze (erwidert Wolfgang).
2. März || Kalender || 4. März
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