Tagebuch
 

5. März



Na endlich, es gibt auch Dinge, die klappen. Heute kam der Anruf von Herrn Mutlu (Firma OHB): Das Signal ist angekommen. Das bedeutet: wenn wir denn tatsachlich losfliegen, hinterlassen wir unsere Spur im Internet auf der fleetfinder-Seite. Gisela ist heute geflogen. Tom, ein ehemaliger Bauer hat sie in seinem kleinen sehr flotten Zweisitzer einer Thorpp 18, mitgenommen. "Das ging ab wie nichts", lautete ihr Kommentar, als sie nach einer halben Stunde wieder unten war. Tom hat ihr ein Stück der nahegelegenen Küste gezeigt und ihr einen Eindruck von der Landschaft rings um Serpentine gegeben. Der Boden hier ist sehr sandig, die wenigen Kuhe, die man sieht, haben kein gutes Leben. Einige Bauern haben Pferde auf der Weide, aber auch die haben wenig zu knabbern. Alles sehr grau-braun und eintonig. Weiter nach Westen findet man einzelstehende Häuser, dann kleine Siedlungen und schließlich erreicht man einen kleinen ansehnlichen Urlaubsort: Rockingham. Zwei Rieseneinkaufszentren, eines davon in der Größe des Weserparks und jede Menge kleiner Appartmens in Strandnahe.

Dort haben wir uns für 30 Dollar am Tag einen Wagen gemietet, damit wir nicht völlig auf dem Flugplatz festsitzen. Schließlich müssen wir noch mindestens drei Tage hinter uns bringen, bevor es los geht.

Wir reden viel mit den ortsansäßigen Piloten. So erfahren wir etwas über australische Lebensart und Denkungsweise, bekommen Tips, wo wir unbedingt hin müssen. So erzählt uns eine aus Holland eingewanderte Pilotin, daß es irgendwo in der Nullaborwüste ein Motel gibt, bei dem man sein Flugzeug vor der Schlafzimmertür parken kann. Und die Tankstelle ist gleich daneben. Endlich kann Giselas Wunsch in Erfüllung gehen: Landen, an der Tankstelle vorrollen und dem Tankwart sagen: "Bitte einmal volltanken." Wenn wir dort Station machen sollten, werden wir es hier dokumentieren.

Inzwischen haben wir es aufgegeben, vom Laptop aus in das Internet vorzudringen. Egal ob uber den internationalen Zugang von T-Online oder über unseren neuen Provider Ozemail, die Einwahlprozedur verlauft immer im Nirgendwo. Wir erreichen zwar den Rechner, aber der fragt ständig nach dem Passwort und gibt sich selbst mit dem richtigen Passwort nicht zufrieden. Beim letzten Versuch gestern Nacht war Gisela der Verzweiflung nahe.


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