Tagebuch
 

5. April



Bathurst

Schon in der Nacht war der Regen zu hören. Es pladderte ohne Unterlaß und wir richteten uns darauf ein, weinen weiteren Tag in Narromine zu verbringen. Einige ganz mutige Flieger hatten sich dennoch aufgemacht. Nach Süden und Westen, so hieß es, soll es bereits besser sein.

Unsere Bed & Breakfast-Vermieterin Val hatte Mitleid mit uns und lieh uns ihr Auto. Wir schwätzten eine Weile am Flugplatz, nahmen von einigen Fliegern Abschied und machten uns auf den Weg zu einer bedeutsamen Tropfsteinhöhle, ungefähr 80 Kilometer entfernt.

Unser Weg führte genau in die Richtung, in die wir fliegen mußten. Wir konnten sehen, wie der Himmel langsam klarer wurde. Ein Anruf bei einem der nächsten Flugplätze brachte Gewißheit: auch dort regnete es nicht und die Wolken waren hoch genug, um in die Berge zu fliegen. Also wieder zurück, Sachen packen, Auto abliefern, Flieger aus der Halle und los.

Es wurde Zeit, denn der Flug würde zwei Stunden dauern und in knapp drei Stunden war Sonnenuntergang. Dank der schon tiefstehenden Sonne zeichnete sich die Landschaft unter uns besonders gut ab, jeder Stein, jedes Grasbüschel warf bereits Schatten. Die Luft war ruhig und wir konnten dicht unter den Wolken mit leichtem Rückenwind direkt unser Übernachtungsziel ansteuern.

Bathurst ist ein Platz mit einer Asphalt und einer Schotterpiste. Er wird vor allem von Segelfliegern genutzt, die hier ihre von der Airforce gesponserte Ausbildung bekommen. Wir konnten unser Gepäck in deren Unterkunft abstellen, zurrten die Flieger vor einem großen Hangar fest und wurden freundlicherweise noch zu einem Motel in der Nähe gebracht.

Am Abend begannen wir damit, schon mal Bilanz zu ziehen, Flugstunden und Kilometer zusammenzurechnen. Irgendwie ein komisches Gefühl, das nun alles fast vorbei sein sollte. Auf jeden Fall haben wir ja noch einen Tag vor uns - hoffentlich mit gutem Wetter.


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